Griechenland wird die EU in 4 – 6 Monaten verlassen!

Lesedauer 5 Min.

Das Verhalten der – EU- zum Thema Griechenland, ist eine Infragestellung für jegliche finanzmathematische – wirtschaftliche wie auch auf der Basis von Risikomanagement basierenden Grundlagen!

Doch vorweg, nach wie vor bleibe ich dabei, dass Griechenland die EU verlassen wird! (s. hierzu auch mein Live Interview mit Radio Sputnik / Moskau vom 11.02.2015 )

Lediglich Zeit wurde nun gekauft, die Tsipras aber auch die EU und hier im Speziellen die EZB, in der Vorbereitung für den Moment eines tatsächlichen Ausstieg Griechenlands aus der EU braucht. Zeitziel ab heute 4 – 6 Monate!

Doch zunächst, was ist nun heute:

Zu lesen ist derzeit:
„Die EU-Kommission hält Athens Reformliste offenbar für ausreichend“

Grundlagen für einen weiteren Aufschub!

Diese nachstehenden Punkte sollen die Grundlagen aus Athen sein, welche genügen, um die EU zu bewegen, bereitwillig Athen nicht nur 4 Monate weiteren Aufschub zu geben, sondern wieder immense Beträge in Milliardenhöhe bereitzustellen.

Reformvorschlag der griechischen Regierung!

1. Stärkere Besteuerung reicher Griechen / Oligarchen, 2,5 Mrd. Euro
2. Ausstehenden Steuern von Bürgern und Firmen 2,5 Mrd. Euro
3. Bekämpfung des Benzinschmuggels 1,5 Mrd. Euro
4. Bekämpfung des Zigarettenschmuggel weitere 800 Mil. Euro

Über diese aufgelisteten Themen offenbart sich hier einmal mehr, nun ganz vorsichtig formuliert, ein hohes Mass an erkennbaren nicht rechtskonformen Potentialen.

Diese Liste als „Reformvorschlag“ zu titulieren, ist insgesamt einmal mehr ein Affront gegen alle guten Sitten sowie den Usancen im weltweiten Geschäftsverkehr!

Auch diese als Grundlage einer wie auch immer gelagerten Bewertung in volkswirtschaftlichem Sinne anzusehen oder unter finanzmathematischen Gesichtspunkten zu betrachten, ist einmal mehr mit Zitronen gehandelt!

Dies Alles, ist über die Maßen mehr als befremdlich und basiert auf den durch die EU konstruierten Verzahnungen und damit den unguten Abhängigkeitsverhältnissen!

Machen wir uns jedoch alle nichts vor:

Einzig die EU, will und muss heute, auch und speziell im Eigeninteresse, Griechenland noch im Eurogebilde halten. Dafür wird man derzeit alles tun!

Tsipras wiederum war dies auch klar und er spekulierte darauf. denn auf die 320 Mrd. (in der Hauptsache sind dies Transfergelder für die Bankensanierungen in der EU-Zone gewesen) „Rückzuführender Schulden“ Griechenlands, wollte doch keiner vordergründig verzichten! (obwohl nur Giral- / Buchgeld = Computerbuchungen)

Abhängigkeiten im gesamten Bankenverbund!

(EINFÜGUNG: „Transfergelder (Giral- / Buchgelder) sind lediglich Computerbuchungen die von der EZB auf die Reise quer durch die Banken der EU Zone geschickt werden. Diese erzeugen dann jeweils eine Gutschrift und gleichwohl eine Schuldverpflichtung bei der jeweiligen Bank / Land durch welches das Geld computerbasierend geschickt und gebucht wurde. Am Ende jedoch landet das Computergeld wieder bei der EZB!

Fazit: Geschönte Bankenguthaben der jeweiligen Länderbanken und noch besser, die Länderbanken haben dann wieder untereinander und bei der EZB Schulden und damit entsteht die Schaffung von künstlichen Abhängigkeiten im gesamten Bankenverbund und damit im EU Konstrukt) Dies wird dann gerade im Weiteren als politisches Moment umfassend genutzt“)

Tsipras bekam was er wollte, Zeit!

Tsipras bekam, was er zunächst zum jetzigen Zeitpunkt auch wollte, Zeit! Zeit, welche er brauchte, nicht nur um einen sichtbaren Bankrott Griechenlands zu vereiteln aus dem er aufgrund fehlender Vorlaufzeit (Zeitpuffer) und unter Betrachtung aller relevanten Faktoren nicht mehr herausgekommen wäre.

Nein, er musste sich Zeit schaffen, um im Weiteren, im Land selbst, seinen „wirklichen geplanten Weg“ und die Vorbereitung eines „endgültigen Ausstiegs aus der EU“ vorzubereiten.

Im Weiteren und davon muss man ausgehen, kann er derzeit mit dieser trotzdem für Ihn schlechten EU Lösung (im Innenverhältnis – Menschen – Opposition) so glaubt er, sich Ruhe verschaffen!

Doch dies ist trügerisch und es wird jedoch nur dann gelingen, wenn er sofort für die Menschen Griechenlands in der Breite, Programme auflegt, die auch umgehend und direkt unterstützend und helfend greifen die soziale Not zu lindern, respektive dies im Volk direkt sichtbar und spürbar machen. Mehr kann er in den 4 Monaten sowieso zunächst nicht bewegen.

Gelingt dies nicht, wird er im Land unglaubwürdig. Dies ist mit eine der größten Sorgen die Tsipras sich wirklich derzeit machen muss. Nicht nur heute, sondern auch im Hinblick auf den Ablauf der 4 monatigen EU Karenzzeit. Denn die Griechen in der Breite wollen auf gar keinen Fall, den Weg mit der EU weitergehen. Zudem würde eine autonome Sanierung und ein Aufbau des Landes nicht möglich sein.

Und hier hilft auch nicht die bereits im Raum angedachte Überlegung von Tsipras, den Griechen zunächst anzubieten, den Menschen im Land einen Großteil ihrer Schulden zu entlassen. Denn dies ginge nur über eine eigene griechische Währung, aber nicht über den Euro oder die EU!

Und nur deshalb, da Tsipras immer wieder klar die Position gegen die EU einnahm, gewann Tsipras die Wahl und kam so an seine heutige Position.

Also kann er gar nicht anders, als den Weg aus der EU heraus zu gehen, andernfalls „verrät und verkauft“ er seine Wähler und das Volk und dies will er nicht!

Die griechische Währung wird die Drachme!

Es würde mich also nicht wundern, wen nicht nur bereits das Druckpapier für die griechische Währung, der Drachme bestellt wäre, sondern die Druck Maschinen auch schon laufen. Man darf zudem nicht die notwendige Zeit außer Acht lassen, die man braucht um die benötigten Mengen an Geld zu drucken.

Hierüber könnte Tsipras zudem im ersten schnellen Schritt einen im Land internen Geld / Wertschöpfungskreislauf erreichen, der überdies die Menschen in Griechenland sofort aus der sozialen Not herausholen würde.

Ein zeitlich verschobenes Risiko für die EU!

Gehen sie davon aus, dass die EU wie auch Finanzminister Schäuble dies bereits heute schon wissen und die jetzige Entscheidung der 4 monatigen Verlängerung des EU Programmes zunächst auch auf Seiten der EU Ruhe hereinbringt.

Dann auch beim Thema Bürgschaften für bestehende, evtl. ausfallende Kredite und im Weiteren auch das Risiko eines evtl. gänzlichen Kreditausfalles, zunächst dadurch von der Oberfläche verschwinden.

Doch dieses latente Risiko ist lediglich ein zeitlich verschobenes Risiko!

Nun, trotzdem schafft diese Lösung gleichermaßen für alle Beteiligten zunächst die Portion Ruhe, die man braucht, die Dinge umfassend in den Gremien hinter verschlossenen Türen zu ordnen, oder eher besser formuliert, hinzubiegen. Dies dann ganz besonders hinter den Türen und im Hause der EZB.

Risikoeindämmende Handlungsweisen unter echten Partnern werden hier ad absurdum geführt!

Faktisch ist das, was nun heute auf der EU – Griechenland Ebenen der Öffentlichkeit gezeigt wird, ein „Kasperletheater“ und führt jede wirtschaftliche, risikoeindämmende- wie auch geopolitische Handlungsweise unter echten Partnern ad absurdum!

Unter dem Strich, wird die Musik wieder nachhaltig in 4 Monaten spielen und erneut das Thema Griechenland und alles damit verbundene auf dem Tisch sein. Nur dann gehe ich davon aus, wird man intern die Forderungen bereits anderweitig bereinigend, bzw. zwischengebucht haben.

Die Aussage von Tsipras vor seinem Parlament letzter Woche, dass sein Problem zur Lösung und damit Griechenlands nur die Politik regeln kann und nicht die Technokraten, ist zudem ein inhaltlicher Denkfehler.

Technokraten müssen umgehend Ressourcen aktivieren!

Denn die Politiker konnten bis heute aufgrund Ihrer eindeutig fehlenden Sichtweisen und damit Einschätzungen der Tragweiten und der damit verbundenen Auswirkungen nicht erkennen! Gleiches gilt in notwendigen, funktionierenden Sanierungsfragen / Maßnahmen allerorts im Aufbau von Mitgliedsländern, hier eben nun am Beispiel Griechenland.

Bedeutet, dass unabdingbar, die Technokraten komplette und effizient schnell umsetzbare Sanierungs-PAP´s (Programablaufpläne) ausarbeiten und dann explizit umsetzen müssen, die nicht nur nachhaltig nach innen die faktischen und strukturellen Altlasten sanieren, zudem auch die noch vorherrschenden falschen Einstellungen in den Köpfen vieler Menschen im Land zum Umdenken bewegen müssen, sondern auch die echten, wie nun im aktuellen Fall, griechischen Ressourcen, die bis heute nicht im Ansatz genutzt wurden zu aktivieren und auszubauen. (u.a. Tourismus, Agrarwirtschaft, Öl und erneuerbare Energien usw.)

Insofern wird das Thema Griechenland trotz und gerade wegen dieser jetzigen nur unter dem Aspekt der „Zeit Verschaffung“ geschaffenen „Pro Forma Lösung“ die jegliche, einzig angeratenen echten und nachhaltigen Lösungsansätze zur wirklichen Stabilisierung vermissen ließen, noch lange das Land Griechenland selbst, die EU und vor allem die Gläubiger beschäftigen.

Herzlichst
Ihr
Thomas H. Stütz

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