Die stille Zensur in den Sozialen Medien
Immer häufiger berichten Nutzer – auch aus meinem direkten Umfeld –, dass ihre Inhalte auf Plattformen wie LinkedIn, Facebook und Meta massiv an Reichweite verlieren.
Trotz relevanter Inhalte, hoher Interaktion, stabiler Community.
Profile werden algorithmisch „gedimmt“, Inhalte systematisch entwertet – mit dem Effekt:
Digitale Unsichtbarkeit bei gleichbleibender Qualität.
Was auf den ersten Blick wie ein technisches Problem erscheint, hat strukturelle Tiefe:
Soziale Netzwerke entwickeln sich zunehmend zu kuratierten Ökosystemen, in denen Reichweite nicht verdient, sondern zugeteilt wird – abhängig von Anschlussfähigkeit, politischer Konformität und ökonomischer Verwertbarkeit.
Beispiel LinkedIn:
Dort häufen sich derzeit Rückmeldungen von Unternehmern, Analysten und strategischen Denkern, die plötzlich kaum noch Reichweite erzielen – obwohl ihre Inhalte relevant, fundiert und gefragt sind.
Doch das Phänomen ist keineswegs auf LinkedIn beschränkt.
Auch auf Plattformen wie Facebook, Meta, Instagram, X und anderen sozialen Medien werden kritische Stimmen zunehmend algorithmisch abgedimmt.
Das Perfide daran:
Es ist keine offene Zensur – sondern ein leises, schleichendes Abblenden.
– Kein Verbot – aber auch keine Bühne.
– Keine Sperre – aber auch kein Publikum.
Gerade für Unternehmer, Analysten, Wissenschaftler und strategische Denker ist diese Entwicklung hochproblematisch:
Wenn Debattenräume algorithmisch kontrolliert, Inhalte systematisch entwertet und Schattenprofile zur Norm werden, dann ist das kein technisches Versagen – sondern ein gezielter Angriff auf den freien Diskurs.
Auch juristisch stellt sich die Frage:
Ab wann wird selektive Unsichtbarmachung zur faktischen Meinungsunterdrückung – und damit zur relevanten Einschränkung geschützter Rechte wie:
– der Meinungsfreiheit (Art. 5 GG)
– der Gleichbehandlung auf digitalen Märkten
– der unternehmerischen Sichtbarkeit?
Plattformen mit marktähnlicher Relevanz tragen Verantwortung.
Wer Sichtbarkeit zuteilt oder entzieht, greift strukturell ein:
in berufliche Entfaltung, Meinungsäußerung und Öffentlichkeit und mit potenziell justiziabler Tragweite.
Deshalb fordern wir:
- Transparenz über algorithmische Einschränkungen
- Offenlegung der Reichweitenlogik
- Schutz freier Kommunikationsräume – auch digital
- Prüfung rechtlicher Konsequenzen bei selektiver Drosselung
Denn:
Wer die Sichtbarkeit freier Stimmen steuert, steuert auch die Grenzen des Denkbaren.
Thomas H. Stütz
Chief Global Strategist
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