Arbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) und die gefährliche Flucht in die Opferrolle!

Lesedauer 2 Min.

Autor: Thomas H. Stütz
Chief Global Strategist
Berlin / Stuttgart im Dezember 2025

Eine Arbeitsministerin trägt eine der sensibelsten Rollen im Regierungssystem:
Sie ist nicht Interessenvertreterin einer Seite, sondern Garantin der Balance zwischen Arbeit, Kapital und Sozialstaat. Genau deshalb sind Worte in diesem Amt niemals „privat“, sondern immer systemwirksam.

Umso schwerer wiegt die Aussage von Bärbel Bas auf dem Arbeitgebertag, als sie Arbeitgeber sinngemäß zu Gegnern erklärte, „die man angehen müsse“. Das war kein Versprecher. Es war eine politische Setzung, konfrontativ, polarisierend, ordnungspolitisch falsch.

Hinzu kam ein zweiter, ebenso gravierender Fehler:
der missglückte Versuch, das beitragsfinanzierte Rentensystem steuerlogisch zu erklären.

Wer Beiträge und Steuern vermischt, verwischt nicht nur Begriffe, er greift das Fundament unseres Sozialmodells an.

Besonders aufschlussreich wurde es im NTV-Talk am 03.12.: Angesprochen auf diese Aussagen wich Bas aus. Sie habe das „nicht so gemeint“, „nicht so gesagt“, man habe sie „missverstanden“, man hätte doch………..

Damit folgt der klassische Dreischritt politischer Verantwortungslosigkeit: relativieren, bestreiten, verschieben.

Das Entscheidende:
Die Eskalation ging von ihr aus! In die Opferrolle begab sie sich erst, nachdem die Reaktionen sichtbar wurden!

Für ein Schlüsselministerium ist das hochproblematisch!

Wer spaltet, dann zurückrudert und sich zugleich selbst zum Opfer erklärt, verliert die ordnungspolitische Autorität, die dieses Amt zwingend braucht.

In Zeiten von Fachkräftemangel, Deindustrialisierung, Rentendruck und Standortflucht ist das kein Kommunikationsfehler mehr.

Es ist ein strukturelles Führungsproblem!

Wenn eine Ministerin die Grundlogik ihres eigenen Ressorts angreift, das Gegenüber diskreditiert und anschließend jede Verantwortung von sich weist, stellt sich nicht mehr nur die Frage nach Stil, sondern nach Amtsfähigkeit.

In funktionierenden politischen Systemen wäre das ein klassischer Rücktrittsmoment.

Denn, Politik benötigt Klarheit, Verlässlichkeit und Rollendisziplin. Opferrollen gehören in Talkshows, jedoch nicht in Schlüsselministerien.

Thomas H. Stütz
Chief Global Strategist

Quellen:

1. Arbeitgebertag – Gelächter über die Renten-Aussage von Bärbel Bas (ntv):

https://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/Arbeitgeber-lachen-Bas-aus-die-kontert-mit-Spitze-id30068681.html

2. Juso-Veranstaltung – Kritik an der Aussage „Arbeitgeber sind die Feinde“ (ntv):

https://www.n-tv.de/politik/Arbeitsministerin-Bas-fuer-Aussage-bei-Jusos-scharf-kritisiert-id30093459.html

3. NTV-Talk vom 03.12.2025 – Einordnung und Opferrollen-Narrativ (Video):

https://www.n-tv.de/mediathek/videos/wirtschaft/Bas-Aussage-entruestet-Arbeitgeber-und-Parteikollegen-id30099453.html

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