Autor: Thomas H. Stütz
Chief Global Strategist – MOC Strategic Institute
Berlin / Stuttgart im November 2025
Chief Global Strategist – MOC Strategic Institute
Berlin / Stuttgart im November 2025
Die Spekulationen um den mittlerweile veröffentlichten Friedens- oder Ordnungsplan nehmen zu! Die Rede ist derzeit von dem 28-Punkte-Dokument zur Beendigung des Ukrainekonflikts, das als strategische Lösung gehandelt wird.
Im Ergebnis:
Viele sprechen. Einige fantasieren. Wenige verstehen.
Ich könnte an dieser Stelle erneut eine Einwertung und präzise Vorhersage treffen. So auch, wie es in der Folge, den Wechselwirkungen weitergehen wird. Ebenso die Parameter skizzieren, die tragenden Akteure benennen, die tatsächliche Verhandlungsarchitektur, auch die vorausschauenden strategischen Verläufe offenlegen.
Doch gerade jetzt verzichte ich bewusst darauf!
Nun, ich sage Ihnen gerne, warum:
Die entscheidende Dynamik liegt nicht mehr im Vordergrund. Das eigentliche Spielfeld hat sich geopolitisch längst verschoben.
Die entscheidenden Bewegungen finden nicht zwischen Kiew und Moskau statt, sondern zwischen Washington und Moskau. China ist überdies nicht weit und nimmt derzeit eine kluge Seitenposition ein.
Dort, und nur dort, wird der nächste große Schritt orchestriert. Europa spielt nicht, Europa wird gespielt.
Und das politische Deutschland tut immer noch so, als sei die Ukraine das Leuchtfeuer europäischer Sicherheit und Moral, und dies trotz offenkundiger Intrigen und massiver Korruption.
Dies verdeutlicht, wie vielschichtig illusionär immer noch die Wahrnehmung und Positionierung innerhalb eines Deutschlands und der EU ist.
Wer in dieser Phase glaubt, mit öffentlichkeitswirksamen Plänen Punkte sammeln zu können, verwechselt Strategie mit Symbolpolitik und riskiert, beides zu verlieren. Weder Pathos noch moralische Scheinverantwortung noch die fortwährende Effekthascherei deutscher Pseudoexperten oder politischer Lautsprecher, werden etwas an den realen Machtachsen ändern.
Im Gegenteil:
Wer heute noch glaubt, über Pressekonferenzen oder Bundestagsreden Einfluss zu nehmen, hat die tektonische Lageveränderung nicht verstanden.
Nicht jeder Gedanke muss sofort veröffentlicht werden, nicht jede Stellungnahme führt zur Klarheit, nicht jede und oftmals sehr fragwürdige Expertenmeinung ist hilfreich.
Derzeit liegt die wahre Stärke in der Stille.
Und wer laut schreit, sich unflätig äußert und Trump und Putin beleidigt, hat oft nichts mehr zu sagen. Diejenigen, die derzeit besonders viel Sendezeit beanspruchen, scheinen dies zu bestätigen. Die eigentlichen Entscheidungen, die den künftigen Ordnungsrahmen betreffen, werden längst außerhalb Europas getroffen.
Das ist kein polemischer Affront, sondern ein nüchterner Realitätscheck! Und wer diesen Check besteht, erkennt die Dimension der Veränderung.
Jetzt ist die Zeit für exakte, wohlüberlegte, internationale Korrekturen, die ohne Mitwirkung Europas vorgenommen werden, wohl aber Europa betreffend, tiefgreifend und unumkehrbar.
Ich empfehle daher, mehr strategische Disziplin zu wahren.
Thomas H. Stütz
Chief Global Strategist