„Wie Politik seit Merkel das eigene Land systematisch ausblendet.“
Autor: Thomas H. Stütz
Chief Global Strategist – MOC Strategic Institute
Berlin, im August 2025
Einleitung:
Das gesamte Spektrum der Fehlpolitik
Deutschland befindet sich im Jahr 2025 in einer Lage, die von den Bürgern zunehmend als Stillstand, Abstieg und Kontrollverlust empfunden wird.
Seit den späten Merkel-Jahren, über die Kanzlerschaft von Scholz bis hin zur aktuellen Merz-Regierung, zieht sich ein roter Faden durch die Politik:
Die eigenen Probleme des Landes werden ignoriert, verdrängt oder kleingeredet – während nach außen Milliarden verteilt, Symbole gepflegt und internationale Projekte inszeniert werden.
Es geht um mehr als nur politische Einzelentscheidungen. Es geht um eine Grundhaltung, die das eigene Land nicht mehr als erste Verantwortung begreift, sondern als Mittel für Außenwirkung, Machtprojektionen und ideologische Experimente.
Die Folge: ein struktureller Niedergang, der sich in allen zentralen Bereichen zeigt, von der Wirtschaft über die Infrastruktur, von der Sicherheit bis zur Sozialordnung.
Dieser Artikel zeigt das gesamte Spektrum dieser Fehlpolitik auf, legt die Mechanik dahinter offen und macht anhand plastischer Beispiele klar, warum Deutschland sich selbst aushöhlt und warum das Ausland längst begonnen hat, Konsequenzen daraus zu ziehen.
Der Befund und die Kontinuität des Ausweichens
- Milliardenexport: Gigantische Summen fließen nach außen, in Kriege, EU-Töpfe, globale Klimafonds und internationale Hilfsprogramme. Im Inneren hingegen bleiben Schulen marode, Brücken gesperrt, Krankenhäuser überlastet.
- Binnenverfall: Infrastruktur zerbricht, das Gesundheitssystem kollabiert, Renten werden unsicher, Familien zunehmend belastet. Das Land altert ohne, dass eine realistische Strategie zur Bewältigung vorliegt.
- Politische Sprache statt Substanz: „Zeitenwende“, „Doppel-Wumms“, „Krisenfestigkeit“, Schlagworte ersetzen reale Lösungen. Politik wird zur Rhetorik-Show.
- Systematisches Übersehen: Deutschland selbst wird nicht als zu versorgendes Land verstanden, sondern als Melkkuh für fremde Interessen.
Die Mechanik, oder wie diese Politik funktioniert
- Prioritätenverschiebung: Eigeninteressen werden geopfert, während Fremdnutzen und Symbolprojekte dominieren.
- Verantwortungsverschleierung: Nationale Probleme werden als „Sachzwänge“ verkauft, um eigenes Nichthandeln zu kaschieren.
- Politökonomische Umkehrung: Produktive Schichten wie Mittelstand und Fachkräfte werden stärker belastet, während Bürokratie und Transferabhängigkeit wachsen.
- Ergebnis: Der Staat verliert Leistungsfähigkeit und mit ihr das Vertrauen seiner Bürger.
Plastische Analogien, damit es auch jeder verstehen kann
- Das Haus:
Deutschland ist ein Haus mit Rissen im Fundament, fehlenden Dachziegeln und defekter Heizung.Statt Reparaturen vorzunehmen, streicht die Politik die Fassade bunt an, hängt EU-Fahnen aus den Fenstern und spendet Baumaterial an die Nachbarschaft.
Ergebnis:
Das eigene Haus wird unbewohnbar, aber man rühmt sich der „Nachbarschaftshilfe“. - Das Flugzeug:
Deutschland ist ein Flugzeug voller Passagiere. Der Treibstoff geht zur Neige.Statt nachzutanken, verteilt der Pilot den Resttreibstoff an andere Maschinen und hält Durchhalteparolen über Lautsprecher.
Ergebnis:
Das eigene Flugzeug verliert an Höhe, doch der Pilot hat „Solidarität im Luftraum“ demonstriert. - Der Betrieb:
Deutschland ist ein Betrieb, in dem die Maschinen quietschen, Fachkräfte fehlen und die Kunden unzufrieden sind.Die Geschäftsführung aber reist zu internationalen Messen, verteilt Sponsoring an Konkurrenten und veröffentlicht Hochglanzbroschüren über die angebliche Weltmarktführerschaft.
Ergebnis:
Der Betrieb bricht zusammen, nicht aus Geldmangel, sondern aus Verantwortungsverweigerung.
Strategische Folgerung und was das Ausland versteht
Das Ausland nimmt diese Entwicklung sehr genau wahr. Die Folgen sind gravierend:
- Verteidigung: Deutschland gilt als unzuverlässiger Partner, der groß ankündigt, aber wenig liefert.
- Wirtschaft: Deutschland wird nicht mehr als stabiler Wettbewerber gesehen, sondern als schwacher Markt mit schwindender Innovationskraft.
- Geopolitik: Deutschland mutiert vom Mitgestalter internationaler Ordnung zum Statisten, der seine Substanz für symbolische Politik opfert.
Damit steht das Land nicht nur innenpolitisch, sondern auch außenpolitisch am Rand der Ernsthaftigkeit. Wer sich selbst schwächt, verliert den Respekt der Partner und die Glaubwürdigkeit in Krisenzeiten.
Lösungen und politische Handlungsansätze – mit Zeitmanagement
Um aus diesem Teufelskreis herauszukommen, braucht es eine strategische Neuorientierung, die drei Ebenen verbindet: ehrliche Bestandsaufnahme, konsequente Prioritätensetzung und klare Umsetzung.
Entscheidend ist dabei nicht nur das Was, sondern vor allem das Wann, denn Deutschland hat kein Jahrzehnt mehr, sondern maximal ein bis drei Jahre, um die Weichen zu stellen.
- Re-Fokus auf das Inland
- Was: Öffentliche Investitionen konsequent in Infrastruktur (Straßen, Brücken, Schienen), Energie (Kraftwerksmodernisierung), Bildung und Sicherheit lenken, bevor Auslandstransfers bedient werden.
- Wann: Sofortige Haushaltsumsteuerung ab 2025/26.
- Warum: Jeder weitere verlorene Haushalt bedeutet einen Investitionsstau, den Deutschland nie wieder aufholen kann.
- Bürokratieabbau
- Was: Abschaffung von Doppelstrukturen, digitale Vereinheitlichung von Genehmigungen, Streichung überflüssiger Behördenebenen.
- Wann: Innerhalb der nächsten 12 Monate, mit klaren Stichtagen.
- Warum: Unternehmen wandern sonst ins Ausland ab, die Standortfrage wird bis 2026/27 endgültig entschieden.
- Stärkung der Produktiven
- Was: Steuererleichterungen für Mittelstand und Familien, gezielte Förderung von Fachkräften, Entlastung bei Abgaben.
- Wann: Umsetzung im nächsten Haushaltsgesetz, spätestens 2026.
- Warum: Ohne sofortige Entlastung bricht der Mittelstand weg – und damit das Rückgrat der Volkswirtschaft.
- Verantwortungsökonomie
- Was: Bürgergeld-Empfänger an Eigenleistung koppeln, Integration in staatliche Dienste wie Bundeswehr, Pflege und kommunale Aufgaben.
- Wann: Pilotprogramme ab 2026, Vollausbau bis 2028.
- Warum: Der Arbeits- und Fachkräftemangel ist akut – es gibt keine Zeit mehr für theoretische Experimente.
- Souveränität sichern
- Was: Vertragsrechtliche Begrenzung der EU-Kompetenzen, Rückholung von Budget- und Entscheidungshoheit in Schlüsselbereichen.
- Wann: Einleitung sofort, Umsetzung bis spätestens 2027.
- Warum: Jeder weitere Kompetenzverlust ist irreversibel. Ohne Gegenkurs ist Deutschland in fünf Jahren nicht mehr souverän.
- Strategische Industriepolitik
- Was: Nationale Wiederverankerung von Schlüsselindustrien (Energie, Rüstung, IT, Medizintechnik), Schutz vor feindlichen Übernahmen.
- Wann: Ab 2025 Sofortprogramme, ab 2026 verbindliche Standortpolitik.
- Warum: Wertschöpfungsketten reißen jetzt, wartet man, sind sie unwiederbringlich verloren.
Deutschland hat kein Jahrzehnt mehr, um Fehler zu korrigieren – es hat maximal ein bis drei Jahre. Jeder weitere Aufschub ist nicht nur teuer, sondern endgültig. Politik, die weiter vertagt, entscheidet nicht über Gestaltung, sondern über das Ende der Handlungsfähigkeit.
Schlussaccord:
Der Weckruf
Eine Regierung, die das eigene Haus verfallen lässt, das eigene Flugzeug gefährdet und den eigenen Betrieb sabotiert, verliert jedes Recht, von „Verantwortung“ zu sprechen.
Deutschland ist an diesem Punkt angelangt.
Die Bürger spüren es. Die Unternehmen wissen es. Das Ausland hat längst Konsequenzen gezogen. Nur die politische Klasse spielt weiter ein Schauspiel.
Doch jeder weiß:
Ein Schauspiel ersetzt kein Fundament.
Der Weckruf lautet:
Jetzt handeln, im eigenen Land beginnen, die Substanz sichern, sonst wird Deutschland nicht mehr über die eigene Zukunft entscheiden.
Thomas H. Stütz
Chief Global Strategist