– Warum jetzt ein Schlussstrich gezogen werden muss! –
Autor: Thomas H. Stütz
Chief Global Strategist – MOC Strategic Institute
Berlin / Stuttgart im September 2025
Deutschland hat nach 1945 ein Versprechen abgelegt: Nie wieder sollen jüdische Bürger in Deutschland bedroht, verfolgt oder vertrieben werden. Dieses Versprechen war nicht nur moralische Selbstverpflichtung, sondern ein Grundpfeiler unserer Staatlichkeit.
Doch die Realität im Jahr 2025 zeigt: Deutschland kommt diesem Anspruch nicht nach.
Merkel und die strategische Weichenstellung
Mit der Grenzöffnung 2015 hat Angela Merkel eine Dynamik in Gang gesetzt, die das Land bis heute prägt: eine unkontrollierte Einwanderung, die antisemitische Denkmuster in großem Umfang mit sich brachte.
Was als humanitäre Geste verkauft wurde, hatte tiefgreifende Folgen für die Sicherheit der Bevölkerung, für die Stabilität der Gesellschaft und für die Stellung jüdischen Lebens in Deutschland.
Steinmeier, Scholz und Merz: Nähe nach außen, Nachlässigkeit nach innen
Führende deutsche Repräsentanten haben sich in den vergangenen Jahren demonstrativ an die Seite Israels gestellt. Doch während man nach außen Solidarität betont, wurden im Inneren Entwicklungen zugelassen, die jüdisches Leben in Deutschland massiv gefährden.
Diese Kluft zwischen Rhetorik und Realität untergräbt Glaubwürdigkeit und beschädigt das Fundament, auf dem das „Nie wieder“ ruht.
Die bittere Realität jüdischen Lebens in Deutschland
Die jüdische Gemeinschaft erlebt heute, was man ihr nach 1945 nie wieder zumuten wollte:
- Synagogen werden attackiert
- Auf deutschen Straßen ertönen Parolen gegen Israel
- Messerattacken und Hetze gehören zum Alltag
Besonders schwer wiegt: Immer mehr jüdische Bürger legen die Kippa ab, verbergen den Davidstern oder ziehen sich ganz aus der Öffentlichkeit zurück. Zahlreiche Familien tragen sich mit dem Gedanken, Deutschland zu verlassen.
Damit droht eine Wiederholung der historischen Tragödie, dieses Mal nicht durch staatliche Verfolgung, sondern durch importierten Hass und fehlende Konsequenz.
Die Scham der Nachkriegsgeneration
Ich schreibe dies aus der Perspektive der Nachkriegsgeneration, die das Versprechen „Nie wieder“ nicht nur aus Geschichtsbüchern kennt, sondern in ihrer gesamten Lebenswirklichkeit verinnerlicht hat. Genau deshalb kann und muss ich es klar benennen:
Es geht nicht mehr. Jüdische Kultur wird erneut in den Rückzug gedrängt, während fanatische islamistische Strukturen nicht entschieden bekämpft werden.
Das ist nicht nur eine Bedrohung für die jüdische Gemeinschaft. Es ist ein Schlag gegen die deutsche Bevölkerung insgesamt. Und es ist eine Zerstörung unserer Reputation, unserer Ehre und unseres Ansehens in der Welt. Ein Land, das sich nach 1945 als moralische Nation neu erfunden hat, verspielt heute durch politisches Wegsehen alles, was es sich mühsam erarbeitet hat.
Die bitterste Diagnose dabei:
Es ist die politische Angst, die zur Feigheit geworden ist. Man sieht die Bedrohung, man erkennt die Gefahr, aber man zieht nicht die nötigen Schlussfolgerungen.
Dies zerstört, was Generationen aufgebaut haben. Und sie wirkt noch fataler, wenn man bedenkt:
Selbst führende Staaten im Nahen und Mittleren Osten, von Saudi-Arabien bis zu den Vereinigten Arabischen Emiraten, von Ägypten bis Jordanien, haben den aggressiven, fanatischen Islamismus als Gefahr erkannt und wenden sich entschieden dagegen.
Wenn selbst diese Länder die rote Linie ziehen, wie kann es sein, dass Deutschland sie noch verwischt?
Besonders deutlich zeigt sich jedoch die Ambivalenz in der Rolle der Türkei. Während Staaten wie Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate oder Ägypten den fanatischen Islamismus als Gefahr erkannt und sich klar von ihm abgewandt haben, verfolgt Recep Tayyip Erdoğan einen anderen Kurs.
Über die türkische Diaspora in Deutschland, über DITIB, über Vereine und Netzwerke wird politischer Einfluss genommen und Loyalität gegenüber Ankara gefördert. Bei den letzten beiden Wahlen stimmten rund 63 Prozent der türkischen Wähler in Deutschland für Erdoğan, einen Präsidenten, der sich offen gegen Israel positioniert.
Damit trägt die türkische Community in Deutschland ein doppeltes Spannungsfeld in sich: die enge Bindung an die Politik Ankaras und zugleich die Abgrenzung gegenüber Israel.
Auch diese Realität darf nicht länger verdrängt werden!
Sie zeigt, dass die Feigheit zur Konsequenz in Deutschland nicht nur eine Frage der Migration im Allgemeinen ist, sondern auch mit den gewachsenen türkischen Strukturen zu tun hat, die Erdoğan als verlängerten Arm seiner Politik nutzt.
Israels Klarheit – Deutschlands Pflicht
Die Entwicklung der letzten Tage zeigt zudem, dass Israel klare Zeichen setzt, auch gegenüber europäischen Partnern. Netanjahu hat den französischen Präsidenten Emmanuel Macron zur persona non grata erklärt.
Das ist weit mehr als Symbolik. Es ist die Botschaft, dass Israel sich nicht länger mit Doppelzüngigkeit abspeisen lässt. Selbst engste Partner sind nicht davor gefeit, Konsequenzen zu spüren, wenn sie Israel untergraben. Dieses Signal lautet: Es reicht.
Israel selbst zeigt mit Nachdruck, dass Terror und Antisemitismus nur durch klare, entschlossene Maßnahmen eingedämmt werden können. Der Kampf gegen Hamas ist ein Kampf gegen den Vernichtungsantisemitismus.
Deutschland dagegen hat zu lange auf Symbolpolitik gesetzt!
Wer Israel glaubwürdig verteidigen will, muss jüdisches Leben in Deutschland aktiv schützen. Alles andere bleibt Fassade.
Der Punkt der Entscheidung
Deutschland steht an einem historischen Scheideweg.
- Nach außen muss ein unmissverständliches Zeichen gesetzt werden: Israel ist Partner und wird uneingeschränkt verteidigt.
- Nach innen braucht es den klaren Bruch mit importierten Hassstrukturen.
Das bedeutet: Null-Toleranz-Politik gegenüber antisemitischen Straftaten, konsequente Abschiebungen und eine Abkehr von jeder Verharmlosung. Wer hier zögert, gefährdet nicht nur jüdisches Leben, sondern auch die Stabilität und Würde Deutschlands selbst.
Schlussakkord:
Deutschland kann nicht weiter auf zwei Hochzeiten tanzen, nach außen Israel umarmen, nach innen seine Feinde importieren. Wer jüdisches Leben in Deutschland schützt, schützt zugleich die eigene Würde.
Alles andere ist Verrat!
Wenn jüdische Bürger sich in Deutschland verstecken oder über Auswanderung nachdenken, ist der historische Schwur gebrochen und der Punkt erreicht, an dem Klarheit zur Pflicht wird.
Thomas H. Stütz
Chief Global Strategist