Strafbefehl gegen Limburger Bischof beantragt

Lesedauer 7 Min.

Hintergrund ist ein Artikel in der WELT vom 10. Oktober 2013: Strafbefehl gegen Limburger Bischof beantragt

Was für offensichtlich falsche „Zeugnisse“ und ein öffentliches Getöse um den Limburger Bischof Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst?

Oder sollte man besser sagen: Die vielen Unstimmigkeiten im Projekt, die sicher nicht vom Bischof alleine zu verantworten sein können, lässt nun Freunde, Verantwortliche, Bauausführende wie Kontrollgremien und Deutsche Bischöfe intern wie extern zu erbitterten Feinden werden, um letztendlich nur Ihren eigenen Hals zu retten!

Projekte im Bistum Rottenburg-Stuttgart mit 40 Mio.

Und im Weiteren wird es dann grotesk, wenn man vergleichbare Projekte in anderen Diözesen, wie z.Bsp. dem Bistum Rottenburg-Stuttgart mit 40 Mio. anschaut. Anscheinend misst man in den „Deutschen Bischöflichen Kreisen“ und den deutschen Diözesen mit zweierlei Maß? Und welche Rolle oder in welcher Position spielt in beiden Fällen der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz Erzbischof Robert Zollitsch?

Diesen Bischof zum „Opferlamm“ degradieren

Es ist schon mehr als erschreckend, dass der Limburger Bischof nun, in der im Betreff genannten Angelegenheit, vorverurteilend diskreditiert und öffentlich vorgeführt wird. Zudem wenn man einen Bischof in einer sehr merkwürdigen und infrage zustellenden, nun auch staatlichen strafrechtlichen Verfolgung, offensichtlich medial hineintreiben und buchstäblich ausschalten will und oder ihn zum Rücktritt zu zwingen. Alles deutet jedenfalls nun heute nach genauerem Hinschauen darauf hin, dass man, und sicher sind hierbei ganze Gruppen von Menschen im Umfeld des Bischofs, auch Gleichgesinnte aus den eigenen Reihen involviert, die diesen Bischof zum „Opferlamm“ zu degradieren versuchen.

Einmal in der Sache selbst und einmal um nicht das Augenmerk auf andere Diözesen zu lenken, die noch viel mehr Geld für Neubauten eingesetzt haben. Dies allerdings stillschweigend vollzogen haben. Dies wäre auch plausibel, denn dann wären alle anderen fein heraus.

Sicher ist es nicht in Frage zu stellen, dass die bisher aufgelaufenen Kosten in Höhe von ca. 31 Mio. die außen stehende „öffentliche Welt“ trocken schlucken lässt.

Ein unsicherer Mensch von den falschen Leuten umgeben und verraten

Doch was hat es im Grundsatz und in der Sache selbst wohl auf sich? Will man öffentlich wirklich glauben machen, dass ein Bischof nichts anderes zu tun hat um eben nach seinem Gutdünken zu bauen und ca. 31 Mio. zu versenken? Was für ein ausgemachter Unsinn in der Sache selbst und auch um die öffentlich entbrannte Titulierung einer sogenannten Arroganz, die man dem Bischof nachsagt! Alles was man über die Analytik zu diesem Bischof sehen kann ist, hier steht ein Laie in baulichen Angelegenheiten und ansonsten ein sehr unsicherer Mensch, der gänzlich von den falschen Leuten die ihn unterstützen und im Weiteren schützen sollten, umgeben und verraten worden ist.

Ein Bischof hat nicht die Aufgabe Großprojekten zu kalkulieren

Ein Bischof an der Spitze einer Diözese, hat sicher nicht die Aufgabe,in baulichen Großprojekten, Kalkulationsfragen und der Durchführung, eine Ausbildung im Baufach oder Erfahrung zu haben. Hierzu hat er seinen Verwaltungsrat und seine Berater! Doch wo waren diese Leute? Zunächst einmal wird ein Bischof niemals ohne die Zustimmung des Verwaltungsrates und deren Mitglieder einer jedweder freien Entscheidung folgen, bauliche Aufträge oder bauliche Freigaben erteilen. Dies geht nur in direkter Verbindung mit dem Verwaltungsrat vor Ort. Gleichwohl schreibt ein Bischof auch nicht sogenannte Blankoschecks ohne Wissen der zuständigen Verantwortlichen und der zuständigen Gremien aus. Insofern sollte man nun bei der leider durch das öffentliche Interesse notwendig werdenden Überprüfung der gesamten Angelegenheit, dies zunächst und ausschließlich über das Motiv und der Spur über „den Geruch“ des Geldes anfangen zu recherchieren. Wer profitierte vom Bau selbst in welcher Höhe und in welcher Form?

Interessant und hier sehe ich den Hauptpunkt des Ansatzes in dem Fall Limburg wäre, nicht der Bischof in seiner Verantwortungsposition, sondern es wäre zu recherchieren, was zunächst zu Beginn an Kosten für welche planerische und vorliegende Leistung durch den Architekten veranschlagt waren. Auch ob dies dann überhaupt dem was vom Architekten zu Beginn geplant und vorgestellt wurde, in der baulichen Umsetzung haltbar hätte sein können. Zudem müssen die Abläufe in die Prozedere des baulichen Fortgangs, sowie im Bezug der Kosten genau analysiert werden. Es würde mich nicht wundern, wenn man dem Bischof den Um- und Neubau im Baufortschritt immer wieder in Scheibchen präsentiert und avisiert hätte.

Wieso also wird der Bischof derart angegangen?

Denn zudem sind die Mitglieder des Verwaltungsrates allesamt vor Ort und in den Entscheidungen auch im Verlauf der baulichen Tätigkeiten mit eingebunden und dabei. Wieso also wird heute der Bischof derart angegangen? Sicher ist es am allerwenigstens seine Aufgabe gewesen, ein ausgewiesener Bauprofi und Kostencontroller zu sein. Hierzu gab es den Verwaltungsrat und deren Mitglieder.

Gleichwohl sollte man sich in diesem Zusammenhang die Person, die Haltung und die Vorgehensweise des Architekten und seinem Büro einmal sehr genau anschauen und unter die Lupe nehmen.

Hier speziell die Originalplanung und Kostenaufstellung zu Beginn, die weiteren baulichen Abläufe, die Gespräche mit den entsprechenden Personen, die Handwerkerfirmen in Beziehung zu dem Architekten und den zunächst angedachten Kosten für ihre Gewerke, und zu guter Letzt die abgerechneten effektiven Kosten der Handwerksfirmen für ihre dann tatsächlich erbrachten Leistungen.

Der Architekt hat sämtliche Freiheiten in der Durchführung

Denn unterstellen darf man hierbei sicher, dass der Bischof und oder der Verwaltungsrat in der Sache und bei einem solchen Projekt, dem Architekten sicherlich einen sogenannten Architektenvertrag nach HOAI, zustimmte. Hierdurch erhält der Architekt sämtliche Freiheiten in der Durchführung und zudem erhält der Architekt hierdurch freie Hand in Planung und Ausführung. Dies geht von der Angebotssichtung über die Vergabe der Gewerke und Aufträge an die jeweiligen Handwerkerfirmen, bis hin zu Erweiterungen, die sich während der baulichen Umsetzung aufgrund veränderter Vorzeichen ergeben.

Sicher ist dies der Fall und dann bekommt ein Architekt, der einen solchen Architekten Vertrag mit Einschluss sämtlicher Leistungen eines Architekten nach HOAI beinhaltet, eine Gage von bis zu ca.
25 % aus den sogenannten Gestehungskosten. Nicht schlecht, wenn man weiß, dass die Gestehungssumme oder Bausumme jetzt bei ca. 31 Mio. sein soll.

Unkenntnis und Leichtgläubigkeit des Bischofs.

Alles deutet auf eine Unkenntnis und Leichtgläubigkeit des Bischofs und des Verwaltungsrates in den baulichen Angelegenheiten hin. Gleichwohl wurde hierbei sicher der Faktor „Vertrauen“ zwischen den Akteuren und Verantwortlichen zu hoch bewertet und vorausgesetzt. Wer will dem Bischof hieraus allerdings einen Fehler für nicht erfülltes Vertrauen, seiner Vertrauten anlasten?

Wenn man nun den gesamten Vorgang um den Bischof in Limburg Tebartz-van Elst im Kontext anderer diözesanen baulichen Maßnahmen sieht, dann wundert es einen umso mehr, dass gerade nun hier ein derartiges öffentliches Interesse und die damit verbundenen Hetzkampagnen stattfinden.

Rottenburg-Stuttgart für ca. 40 Mio. ein „Bischöfliches Palais“

Vergleichbar zu den Investitionen von Bischof Tebartz-van Elst, so sind die Investitionen des Bischofs Dr. Gebhard Fürst in Rottenburg-Stuttgart, der für annähernd 40 Mio. ein „Bischöfliches Palais“ von 2010 – 2013 um- und ausbauen ließ, doch noch wesentlich höher. Hierbei erscheint der Bau in Limburg doch dann eher günstig. Warum also wurde in Rottenburg ein derart kostspieliges Unterfangen umgesetzt und dabei nicht öffentlich demontiert? Wo war hier die Presse oder die Öffentlichkeit? Lag es vielleicht daran, dass Bischof Fürst in seiner Funktion auch der sogenannte „Medienbischof“ der Deutschen Bischofskonferenz ist?

Zum Thema Rottenburg nun nachfolgende Ausführungen:

05.06.2013 Schwäbisches Tagblatt
Einblicke und Ausblicke beim Neubau der Diözesanverwaltung

Das Bischöfliche Ordinariat hat nicht nur einen repräsentativen Zugang

Nach gut vier Jahren Bauzeit und der Investition von nahezu 40 Millionen Euro stehen das renovierte Bischöfliche Palais, der Neubau für die Diözesanverwaltung und das unterirdisch platzierte Archiv weitgehend für die alltägliche Nutzung zur Verfügung.

Das katholische PUR-Magazin schreibt in seiner jüngsten Ausgabe (Nr. 9/2013) hierzu:

“Das Gebäude ist ein exklusives, aufwendig gestaltetes Objekt, das vielfach mit naturnahen und sehr kostspieligen Materialien gestaltet ist. Der Sprecher des Diözesanrates, J. Warmbrunn, zeigte sich froh darüber, dass das Großprojekt in mehrfacher Hinsicht zu einem guten Abschluss kam. Der Diözesanrat als Gremium mit Finanzhoheit habe es in jeder Phase gefördert und die nötigen Mittel bewilligt. Presse, Politik und Kirche lobten den Bau.” Abschließend schreibt das PUR-Magazin, der Limburger Bischof stehe dagegen wegen der Renovierung seines Bischofshauses und Dienstsitzes “in bundesweiter Kritik”. Woran diese offensichtlich gegensätzliche “Wahrnehmung” und “Aufarbeitung” in unserer Medienlandschaft wohl liegen mag? Ob diese merkwürdige, von der Sache her nicht begründete Doppelmoral bzw. Schieflage vielleicht damit zusammenhängt, dass der Limburger Oberhirte als “konservativ” und “Rom treu” gilt, der Rottenburger Bischof hingegen schon seit langem deutschlandweit für seine “reformkatholische” bzw. modernistische Haltung bekannt ist…?! (Felizitas Küble, Leiterin des Christopheruswerks in Münster)

Man misst mit zweierlei Maßstäben.

Eines ist doch an der gesamten Angelegenheit um den Bischof Tebartz-van Elst klar zu erkennen: Man misst mit zweierlei Maßstäben in der öffentlichen Wirkung diözesaner Neubauten, was nicht zuletzt mit den Akteuren im bischöflichen Gewandt und ihren „Verbindungen“ zur medialen Welt direkt und indirekt zusammenhängt.

Ein Rücktritt ist nicht zu empfehlen.

Unstreitig hat der Bischof Tebartz-van Elst die fehlenden Verbindungen, die völlig falschen Berater, im Bauwesen und in vielen anderen Bereichen wie auch im Bereich von Öffentlichkeitsarbeit um sich. Sicherlich fehlen ihm die altersbedingte Erfahrung und der Umgang mit den Medien und der Öffentlichkeit und sicherlich war dieser auch in der Sache zu leichtgläubig. Ein Rücktritt allerdings ist ihm und der katholischen Kirche in Rom in und wegen dieser Angelegenheit nicht zu empfehlen. Ein Beugen würde dem Ansehen der deutschen Bischöfe und Roms selbst, sicher sehr abträglich sein.

Warum will Zollitsch Tebartz van Elst zum Rücktritt zu bewegen?

Was nun schlussendlich sehr irritierend ist, ist die mediale Haltung und die medialen Äußerungen des Vorsitzenden der Bischofskonferenz Erzbischof Robert Zollitsch zum Thema Limburg dieser Tage. Denn dieser weiß sehr genau um die Projekt seiner Nachbardiözese in Rottenburg aus 2001-2003 und 2010, mit Einweihung in 2013. Warum also will er Erzbischof Robert Zollitsch jetzt nach Rom reisen und dem Papst Franziskus nahe legt, dass Tebartz van Elst zum Rücktritt zu bewegen ist?

Was für ein „Schmierentheater“ und welche strategische „innerbetriebliche“ Rolle spielt hier der Vorsitzende der Bischofskonferenz Robert Zollitsch wirklich.

Oder ist dies alles ein viel größeres „Spiel“?

Einzig als Erklärung kommt hierbei in Frage, dass es eben wesentlich bessere Verbindungen zwischen Erzbischof Robert Zollitsch und Bischof Gebhard Fürst und dessen mehrfachen Funktionen verbunden mit seinen einflussreichen Netzwerk gibt, denn eben zu Tebartz-van Elst. Oder ist dies alles ein viel größeres „Spiel“ um nun auch und gerade Papst Franziskus in die „Zwickmühle der Entscheidung unter öffentlichem Druck“ seitens der deutschen Bischöfe zu zwingen? Ist es doch vielleicht nur ein weiteres Machtspiel des internen „Clubs“ einiger deutscher Bischöfe gegen Rom? Es wäre bei Gott nicht das erste Mal.

Ruhe in diesen „Fall“ bringen.

Als Fazit kann jetzt nur angeraten werden, dem Bischofs Tebartz-van Elst und der katholischen Kirche in Rom die Zeit zu geben, Ruhe in diesen „Fall“ zu bringen. Solange dieser nicht in allen Einzelheiten und in der chronologischen Abfolge intern detailliert nachrecherchiert und belegt werden kann, solange sollten die Medien dem nun schon öffentlich vorverurteilten Bischof Tebartz-van Elst und der katholischen Kirche das Recht und die Zeit der Stille einräumen.

Alles andere würde der gesamten Tragweite des Umfanges der gesamten Angelegenheiten in der Sache und im gegenseitigen Umgang nicht gerecht werden. Soviel Respekt muss man einfach nun auch gegenseitig einfordern. Und Rom kann nur empfohlen werden, nun direkt und geradlinig sich vor den Bischof Tebartz-van Elst zu stellen und vor allem die deutsche Bischofsstruktur mit den Akteuren sich genauer anzuschauen und dann eventuell neu zu strukturieren. Es ist offensichtlich vieles im Argen und dies schadet in einer nicht tragbaren Weise dem Ansehen der gesamten katholischen Kirche.

Der erste Schritt in die richtige Richtung wurde hier bereits mit der Annahme seitens Roms und des altersbedingten Rücktrittsersuchens des bisherigen Vorsitzenden der Bischofskonferenz Erzbischof Robert Zollitsch gemacht.

Herzlichst
Ihr
Thomas H. Stütz

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