Afrika hinter der Postkartenidylle!
Denkt man zunächst an Afrika, so sieht man vor sich die Savanne, die Nationalparks und die freilaufenden Wildtiere. Massai Mara oder der Krüger Nationalpark sind Namen, die auf der ganzen Welt bekannt sind.
Die Realität allerdings ist, dass Afrika sich in tiefster Armut befindet und mit einem sehr hohen Maß an Korruption durchsetzt ist. Menschenrechte und Menschenwürde sind in diesem Kontinent keine Selbstverständlichkeit und nicht vorhanden. Allerdings ist dies nur die eine Seite der Medaille.
Die andere Seite der Medaille ist, dass Afrika, so unglaublich es klingt, ein riesiger Absatzmarkt der Zukunft ist, um den die westlichen Anbieter allesamt buhlen. Zudem verfügt Afrika neben den Diamantminen auch über enorme Vorkommen an Bodenschätzen, z. B. Uran, Gold, Platin Bauxit und gilt hier als ein Land mit den größten Vorkommen.
Der Run auf Afrikas Ressourcen hat schon lange durch China begonnen!
Der Run auf dieses Land begann bereits Mitte 2000. Die Chinesen haben mit großem Geschick und Versprechungen den Zuschlag erhalten und profitieren nun nicht nur über den Zugriff auf die Rohstoffe, sondern setzen auch noch ihre eigenen Waren in Afrika ab.
Keine andere Entwicklung hat Afrika in den letzten zehn Jahren ähnlich stark geprägt wie die massenhafte Ankunft der Chinesen. In vielen Staaten des Kontinents sind Chinas Unternehmen und Händler heute aus dem Stadtbild nicht mehr wegzudenken. Senegals Prachtstraße, der Boulevard du General de Gaulle in der Hauptstadt Dakar wird auf mehreren hundert Metern von chinesischen Läden dominiert.
Ähnlich ist das Bild am zentralafrikanischen Kupfergürtel oder im Norden von Namibia, auch wenn die Läden der Asiaten dort zumeist nicht im Zentrum, sondern eher am Stadtrand sind.
Und die Chinesen werden diese Expansion in den nächsten Jahren so weiterführen. Pekings Regierung kündigte weitere Milliardenhilfen an. In den nächsten drei Jahren wolle Peking Afrikas Staaten Kredite in einem Volumen in Höhe von 10 Mrd. US-Dollar zur Verfügung stellen.
Chinas Invest in Afrika ist jedoch kein Invest in die Menschen!
Die Gelder sollen vor allem in den Bau der sehr vernachlässigten oder nicht vorhandenen Infrastruktur sowie in Sozialprojekte fließen. Offenbar will man im Land selbst die Verunsicherung herausnehmen, auch das Argument, China sei allein an Afrikas Rohstoffen interessiert und ignoriere die Menschenrechte.
Mit Vehemenz wird vordergründig von den Regierungsvertretern Afrikas und Chinas versucht, durch das Engagement und das massive Vorgehen Chinas, von den Hauptinteressen abzulenken. Bewusst heruntergespielt und bewusst gesteuert, dass die Rohstoffe in Afrika nicht das Hauptmotiv der Investitionen Chinas in Afrika seien.
China sei auch bereit, seine Einfuhrsteuern für Waren aus Afrika zu senken oder gänzlich abzuschaffen. Bereits 2006 hat China 5 Mrd. US-Dollar an Krediten sowie einen Schuldenerlass versprochen.
China hat zudem bereits nach eigenen Angaben in 2008 rund 5,5 Mrd. US-Dollar in Afrika in Sachanlagen investiert. Mit allen bislang gewährten Krediten und Entwicklungsgeldern dürfte sich der Gesamtbetrag nach Schätzungen von Experten inzwischen auf 50 Mrd. Dollar summieren.
China ist noch lange nicht am Ende seiner Investitionen!
Werden die Kreditversprechen eingehalten, würde sich das Engagement der Chinesen in Afrika in seinem Volumen verdoppeln. China forciert die Partnerschaft zu-dem, da Afrika inzwischen mehr als nur ein Rohstofflieferant ist. Der Kontinent ist für China zu einem immer bedeutsameren Absatzmarkt für dessen Billigwaren geworden, zumal der Westen wegen der letzten Wirtschaftskrise immer öfter für China als Abnehmer ausgefallen ist.
Seit 2001 hat sich Chinas Handel mit dem afrikanischen Kontinent auf umgerechnet mehr als 70 Mrd. Euro verzehnfacht. Damit ist China inzwischen Afrikas größter Handelspartner, noch vor den USA.
Hat die USA dieses Problem bisher unterschätzt?
Die USA kommentieren diese Entwicklung zumindest nach außen hin gelassen. „Allerdings erwarte man eine Transparenz in den Handelsbeziehungen“, dies der seiner-zeitige Kommentar nach außen. Zuletzt sorgte weltweit ein Abkommen der Chinesen mit den Militärmachthabern in Guinea für Empörung.
Chinesische Investitionen trotz untragbarer Rahmendaten in Afrika!
Keine zwei Wochen nachdem die dortige Militärjunta mehr als 150 Demonstranten niederschoss, die eine Rückkehr zu einer Zivilregierung gefordert hatten, schloss China mit den Machthabern in Guinea einen Vertrag über die Nutzung von Öl- und Mineralienrechten im Wert von 7 Mrd. US-Dollar (4,7 Mrd. Euro).
Das dort praktizierte geschäftliche Vorgehen der Chinesen nimmt nur wenig Notiz von den dort begangenen Menschenrechtsverletzungen oder dem Ausmaß der Korruption.
Wacht „Afrika“ so langsam auf?
Allein in Angola, Chinas wichtigstem Partner in Afrika, liegt das Investitionsvolumen der Chinesen inzwischen bei fast zehn Milliarden Dollar, sehr zum Leidwesen des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank, die sich dort wegen der blühenden Korruption weitgehend aus der Finanzierung von Wirtschaftsprojekten zurückgezogen haben. Im Frühjahr 2009 erhielt Angola von China eine Mrd. US$ für den Aufbau seiner nicht vorhandenen Landwirtschaft.
Allerdings wird man in Afrika nun sensibler und klagt mittlerweile China an, das Land nur auszusaugen und nichts zurückzugeben. Mit günstigen Produkten und im Dumpingpreisbereich befindlichen Angeboten bei Ausschreibungen von Aufträgen, unterwandert China zudem die inländischen Preise und möglichen Angebote und sorgt so für die Veränderung im heimischen Handwerk, welches keine Chance zur ausgewogenen Entwicklung mehr hat. Gleiches gilt in allen Bereichen der Infrastruktur und bei Straßenbauprojekten.
China hat Afrika im Würgegriff einer skrupellosen Ausbeutung!
Man kann davon ausgehen, dass Afrika in den nächsten Jahren von China regelrecht ausgebeutet werden wird und dass nach der Beendigung des Raubbaus Jahre später das Land und die Bevölkerung im gleichen oder noch schlimmeren Elend stecken werden. Die geographische Lage und die Erosionen sowie die im Gang befindliche Ausbeutung der Ressourcen hinterlassen buchstäblich verbrannte Erde.
Die Interessen für diesen Kontinent gelten einzig den großen Vorkommen von Bodenschätzen und sind in der Summe betrachtet in einer Größenordnung von vielen, vielen Mrd. Dollar.
Wo bleiben die regulierenden Eingriffe z. Bsp. der UNO – der WTO?
Zu wünschen wäre, dass China im wirtschaftlichen Umgang mit Afrika von den kontrollierenden Wirtschaftsorganisationen und Staatenbündnissen direkte Auflagen gemacht werden.
Weitere Kennwerte – Fakten zu den Fragen, was / wer ist Afrika?
EINWOHNERZAHLEN / WIRTSCHAFTSLEISTUNG / REALER AUSBLICK
Afrikas „Führende 10 Staaten“
Und gleich vorweg die Frage: Ist Afrika nun ein boomender Wirtschaftsmarkt oder nicht?
Zwar gibt es einzelne „Leuchtfeuer“, aber als gesamtheitlicher Wirtschaftsraum betrachtet, hat Afrika nicht nur als sehr schlecht zu bezeichnende Rahmendaten, sondern bereits real, unveränderlich negierende Rahmendaten, die sich gegenläufig jeder optionalen positiven Optionen und damit Entwicklungen selbst aushebeln!
Man täte sicher sehr gut daran, Afrika nicht unter emotionalen Gesichtspunkten zu betrachten, sondern faktisch nüchtern über analytische Kennwerte und damit die Realität zu ermitteln!
Betrachtet man die „10 führenden Staaten“ der 55 Staaten Afrikas, die zudem über ein Viertel der Mitgliedstaaten der UNO ausmachen, stellt man fest, dass die jeweils ersten zehn Staaten in Afrika
- zum einen mit etwa 750 Millionen Einwohnern, fast zwei Drittel der afrikanischen Bevölkerung von insgesamt rund 1,2 Milliarden stellen.
- zum anderen mit rund 1.650 Milliarden US-Dollar drei Viertel der afrikanischen Wirtschaftsleistung von insgesamt rund 2.200 Milliarden auf sich vereinen. Das restliche Viertel entfällt auf die verbleibenden 45 (von 55) Staaten!
- bei den Einwohnerzahlen hebt sich Nigeria als der bevölkerungsreichste Staat Afrikas mit rund 186 Millionen Einwohnern hervor. In der Wirtschaftsleistung führt seit 2013 ebenfalls Nigeria mit einem BIP 2016 von rund 400 Milliarden US-Dollar mit deutlichem Abstand die Rangliste an und hat damit Südafrika als wirtschaftsstärkstes Land Afrikas abgelöst.
Zudem hat der seit 2016 niedrige Ölpreis bei etlichen Ölförderländern zu einem nicht unerheblichen wirtschaftlichen Einbruch geführt.
Afrika im internationalen Vergleich!
Bestürzende Erkenntnisse gewinnt man dann allerdings auch, wenn man den Kontinent mit andern Staaten bzw. Regionen in der Welt vergleicht.
Afrika stellt rund 16 Prozent der Weltbevölkerung (stark wachsend), erwirtschaftet aber nach wie vor nur rund 3 Prozent der Weltwirtschaftsleistung (die deutliche Steigerung der Wirtschaftskraft in einigen wenigen afrikanischen Staaten wird durch die zeitgleiche Erhöhung der globalen Wirtschaftsleistung egalisiert).
Die Erkenntnisse um ein Afrika heute, wie in der Zukunft sind gefährlich alarmierend!
Afrika beherbergt fast 16 Prozent der Weltbevölkerung, erwirtschaftet aber nur rund 3 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung!
Nehmen wir einmal diverse Szenarien an!
Nehmen wir zudem einmal dazu noch drei Szenarien an, welche die Dramatik der Situation um und mit dem Kontinent Afrika verdeutlicht:
- Ginge man einmal von einem – völlig überzogenen – gesamtafrikanischen Wirtschaftswachstum von 8-10% jährlich aus (real haben allerdings etliche afrikanische Staaten derzeit ein „Minus-Wachstum“), bedürfte es etwa 10 Jahre dauern, um die ohnehin geringe Wirtschaftsleistung in etwa zu verdoppeln.
- Geht man von einem realistischeren, aber immer noch sehr optimistischen) dauerhaften gesamtafrikanischen Wirtschaftswachstum von 2-3% jährlich aus, bedürfte es rund 25 Jahre dauern, um das BIP zu verdoppeln!
- Geht man angenommen davon aus, dass sich das afrikanische Wirtschaftswachstum nicht entscheidend stärker entwickelt als das der übrigen Welt, dürfte sich die Wirtschaftskraft Afrikas dauerhaft bei etwa 3-4% der Weltwirtschaftsleistung einpendeln.
Allerdings und zur gleichen Zeit wird sich die Bevölkerung Afrikas nach mittlerer UN-Prognose von derzeit rund 1,2 Milliarden bis zum Jahr 2050 auf etwa 2 Milliarden (damit über 20% der gesamten Weltbevölkerung) erhöhen und wird sich dadurch bereits verdoppelt haben!
Afrika lässt auf Basis der realen Parameter keine positive Prognose zu!
Sehr düstere Rahmen Daten um und in einem Afrika, denn die faktischen Daten für ein am Weltmarkt optional angenommenes Wachstum und dagegen der zahlenmäßigen Population, wird dafür sorgen, dass Afrika bei aller hoffnungsvoller Prognosen, bereits heute ungeschönt betrachtet, das Problem für die gesamte Welt schlechthin ist und noch vehementer werden wird!
Die Folge werden entweder auf der Basis heute ungehinderte Massenbewegungen gerade auch nach Europa staatfinden und oder es beginnt das große Sterben (Dürren, Hungersnöte, Krankheiten usw.) auf dem Kontinent Afrika?
Beide Szenarien und auf der Basis der afrikanischen Rahmen Daten und Populationszahlen können bei allem angenommenen guten Willen und trotz massiver Kraftanstrengungen, allerdings weder von einem Deutschland noch von einem Europa alleine gelöst werden!
Afrika ist ein Weltthema!
Es werden weltpolitisch, massive und einschneidende (auch evtl. unpopuläre – auch evtl. heute noch nicht vorstellbare unethische) Entscheidungen in Afrika selbst, eben von der Welt und für die Welt zu treffen sein werden!
WO ALSO WILL EINE A. MERKEL, DURCH / IN IHREN AFRIKA GESPRÄCHEN NUN UND VOR ALLEM, FAKTISCH WIRKSAM ANSETZEN?
Denn es stellen sich viele Fragen!
Bedeutet, dass sich heute bereits viele Fragen, gerade gesamtheitlich, wie sequenziell hinsichtlich der Reisen der Kanzlerin A. Merkel in den letzten Wochen quer durch Afrika stellen!
So stellen sich insbesondere konkrete Fragen dahingehend, wo und in welchen Segmenten speziell die dt. Regierung (A. Merkel) gedenkt, sogenannte „echte Wachstumsmärkte“ über eine wirtschaftliche Zusammenarbeit mit dem Kontinent Afrika und einem Deutschland, wie auch einem Europa abzuleiten und oder die Basis hierfür sieht?
Zudem gleich vorweg die dann wohl auch naheliegenden Fragen, wie und in welcher Form, wollte man gerade im Wissen um die gänzlich fehlenden soziologischen, wie wirtschaftlichen Handlungsstrukturen, echte Wachstumsmärkte ableiten?
Im Weiteren und gleichwohl im Wissen um die massiven Korruptionsstrukturen in den afrikanischen Ländern insgesamt und dies zudem auf der Basis der immensen Unterschiedlichkeiten in den afrikanischen Kulturen selbst?
Schlußendlich die Fragen nach den faktischen wie politischen Ableitungen auf der Basis von geforderten weltweiten Standards, welche gerade im Wissen um die fehlenden fachlichen Entwicklungsstände und der fehlenden Infrastrukturen quer durch Afrika, langfristig keine interessanten und vor allem breit aufgestellten Wirtschaftsmärkte erkennen lassen?
Wie werden die politischen Erklärungen aussehen!
Sehen wir also den politischen Erklärungen zum Thema und den Inhalten gespannt entgegen!
Herzlichst
Ihr
Thomas H. Stütz
Quellen:
Auszug aus dem Buch: Thomas H. Stütz
„Der Domino-Effekt, die EU-Lüge und weltweite Täuschungen“
Datenquellen aller Zahlen:
(Ab Themenblock – EINWOHNERZAHLEN / WIRTSCHAFTSLEISTUNG) World Development Indicators (WDI – 2017) mit Zahlen für 2016. (Webseite der Weltbank – Englisch)